RoHS

Die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) ist eine EU-weite Regelung, die den Einsatz gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten einschränkt. Sie wurde entwickelt, um die Umwelt zu schützen und die menschliche Gesundheit zu gewährleisten. Im Fokus stehen insbesondere Schwermetalle und andere problematische Chemikalien, die negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben können.

Was regelt die RoHS-Richtlinie genau?

Die RoHS-Richtlinie zielt darauf ab, die Verwendung bestimmter gefährlicher Substanzen in elektrischen und elektronischen Produkten zu minimieren. Ziel ist es, den Umweltschutz zu fördern und die menschliche Gesundheit zu schützen. Die Richtlinie legt Grenzwerte für spezifische Stoffe fest, die in diesen Produkten verwendet werden dürfen.

Welche Stoffe sind betroffen?

Die RoHS-Richtlinie beschränkt die Verwendung folgender gefährlicher Stoffe:

Diese Stoffe dürfen in homogenen Materialien nur bis zu einer maximalen Konzentration von 0,1 Gewichtsprozent enthalten sein (für Cadmium gilt ein Grenzwert von 0,01%).

Wann gilt die RoHS-Richtlinie?

Wenn Sie als Hersteller, Importeur oder Händler Elektro- oder Elektronikgeräte in Europa verkaufen, gilt die RoHS-Richtlinie für Sie – unabhängig davon, wo das Produkt hergestellt wurde. Vor dem Inverkehrbringen müssen Sie sicherstellen, dass die Grenzwerte der betroffenen Stoffe nicht überschritten werden. Dies wird durch die Anbringung der CE-Kennzeichnung dokumentiert, die bestätigt, dass das Produkt alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Welche Produkte fallen unter die RoHS-Richtlinie?

Die RoHS-Richtlinie betrifft nahezu alle elektrischen und elektronischen Geräte, die in der EU verkauft werden. Dazu gehören:

Auch bestimmte medizinische Geräte sowie Überwachungs- und Kontrollinstrumente sind einbezogen, mit einigen spezifischen Ausnahmen, falls der Stand der Technik derzeit keine praktikablen Alternativen bietet.

Gibt es Ausnahmen?

Obwohl die RoHS-Richtlinie streng ist, gibt es Ausnahmen für bestimmte Anwendungen, zum Beispiel:

Diese Ausnahmen gelten, wenn der aktuelle Stand der Technik keine sinnvolle Alternative bietet oder die Entfernung der Stoffe die Funktionalität des Produkts beeinträchtigen würde.

Welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung?

Die Nichteinhaltung der RoHS-Richtlinie kann ernsthafte Konsequenzen haben, darunter:

In den letzten Jahren hat die EU die Überwachung und Durchsetzung der RoHS-Vorschriften verschärft, was zu einer steigenden Zahl an Produktrückrufen und Verkaufsverboten geführt hat. Beispielsweise stieg der Anteil der Produkte, die gegen die RoHS-Richtlinie verstoßen, im Jahr 2023 auf 6,6 %.

Die RoHS-Richtlinie weltweit

Obwohl die RoHS-Richtlinie ursprünglich aus der EU stammt, gibt es mittlerweile ähnliche Regelungen in vielen anderen Ländern, darunter:

Diese internationalen Vorschriften können jedoch in Details abweichen. Daher ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Zielmarktes zu kennen.

Fazit

Die RoHS-Richtlinie ist eine entscheidende Maßnahme, um den Einsatz gefährlicher Substanzen in Elektro- und Elektronikgeräten zu reduzieren und sicherzustellen, dass diese Produkte umweltfreundlicher und sicherer sind. Sie stellt hohe Anforderungen an Hersteller und Händler, die durch umfassende Konformitätsprüfungen und -dokumentationen erfüllt werden müssen.

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